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7. Projekttag

Der 7. Projekttag am 08.03.2019 beschäftigte sich mit dem Problem „Aber wenn ich dann wieder in der Klasse stehe…“ – Sicherung und Transfer der Sprechbildung im Lehramt.

Themen der Vorträge waren

  • Entwicklung und Perspektiven der Lehrerbildung in Sachsen
  • Möglichkeiten und Grenzen von Online-Selbstlernkursen zu Stimme, Körper und Haltung,

In den Workshops beschäftigten sich die Teilnehmer/-innen mitmethodischen Fragestellungen

  • Video-Selbstlernkurse – Neue Wege in der Lehrer/-innen-Aus- und Weiterbildung zu den Komplexthemen Stimme und Sprechen
  • „Zeig her deine Übung“ – eine Methoden-Werkstatt
  • Diversity in speech – Stimme(n) im inklusiven Unterricht

Die abschließende Diskussionsrunde „Was brennt unter den Nägeln?“ thematisierte aktuelle Fragestellungen.“

7. Projekttag

Abstracts

Petra Zeller (Ministerialrätin SMK Dresden): Lehrerbildung in Sachsen – wir müssen darüber sprechen!

Die Lehrerbildung in Sachsen seit 1990 hat eine wechselvolle Entwicklung. Zunächst ging es um Reduktion, dann seit 2012 um heftigen Aufwuchs. Prozesse dieser Art an Universitäten zu gestalten, ist durchaus mit Widerständen und Schwierigkeiten verbunden. Gelingen können sie nur mit engagierten und dem Bereich der Lehrerbildung und der Schule verpflichteten "Hochschullehrkräften". Neben der Quantität, die derzeit zu schultern ist, ist die wichtigste Aufgabe hohe qualitative Standards zu setzen. Dies gilt auch für den Bereich der Sprecherziehung. Fasst man den Begriff weit, ist hier Vielfältiges zu leisten. Das Studium kann dazu Grundlagen legen, die Weiterführung über die zweite und dritte Phase der Lehrerbildung ist zwingend. Welche Potenziale sind hier zukünftig noch zu heben? Das scheint es wert, diskutiert zu werden.

Dr. Katharina Heider (Halle): Der Online-Selbstlernkurs „Stimme. Körper. Haltung.“

Am Zentrum für Lehrer/-innenbildung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (ZLB) entsteht bis 2020 ein Online-Selbstlernkurs mit dessen Hilfe sowohl Lehramtsstudierende aber auch aktive Akteur/-innen an den Schulen lernen können, Wirkungsstrategien zum Einsatz von Stimme, Körper und Haltung im schulischen Kontext zu entwickeln. Anhand unterschiedlicher Videotypen werden die Rezipient/-innen für das Thema sensibilisiert, informiert und mittels verschiedener Übungen angeleitet. Sie werden durch das vorliegende Material in ihrer Wahrnehmung geschult. Der Online-Selbstlernkurs ist ein Bestandteil innerhalb des Konzeptes der Digitalisierung der Lehrer/-innenbildung am ZLB.

Maxi Grehl: Video-Selbstlernkurse – Neue Wege in der Lehrer/-innen-Aus- und Weiterbildung zu den Komplexthemen Stimme und Sprechen

Ein Video ist schnell gedreht. Ein Kanal auf Videoplattformen ist schnell eingerichtet. Eine Videonachricht ist schnell verschickt. Können wir diesen Fortschritt nutzen? Ein Ziel des Videoprojektes „Stimme. Körper. Haltung.“ am Zentrum für Lehrer/-innenbildung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist es, diese Ressourcen zu nutzen, damit Lehrer/-innen und Lehramtsstudierende Übungen aus den Bereichen Haltung, Atmung, Stimme und Artikulation in den eigenen Alltag integrieren können. Doch wie gelingt das? Was motiviert Rezipient/-innen? Wo überall kann ich das Medium Video einsetzen? Was sind die Stärken und Grenzen? Ziel des Workshops ist es, auch über das konkrete Projekt hinaus, zu entdecken, wo wir mit dieser Art von Vermittlung neue und für die Zielgruppe ansprechende Wege gehen können. Der Workshop richtet sich sowohl an Sprecherzieher/-innen, als auch ausdrücklich an Lehrer/-innen.

Prof. Dr. Christiane Miosga (Hannover): Diversity in speech – Stimme(n) im inklusiven Unterricht

In dem Workshop wird das Konzept "Diversity in speech" theoretisch, empirisch und praktisch vorgestellt sowie im Hinblick auf seine Bedeutung für die (inklusive) Lehrer/-innenbildung diskutiert. Der Ansatz „Diversity in speech“ plädiert dafür, die Vielfalt von Sprechstilen und Registern bei Schüler/-innen und Lehrer/-innen als Ressource und Chance zu verstehen. Im Vergleich zu bestehenden Qualifizierungsansätzen in Aus-, Fort- und Weiterbildung im Bereich Sprecherziehung, Stimmbildung und Sprachförderung, die eher normorientierte Sprechweisen zum Ziel haben (an einer physiologischen Norm orientiert, an den Leistungen bzw. Defiziten der Schüler/-innen orientiert, am pädagogischen Habitus orientiert etc.), zielt dieser Ansatz auf maximale Reflexivität und Variabilität, um den Bedürfnissen im inklusiven Unterricht gerecht zu werden. Gleichzeitig dient diese Ressource der Prävention von Stimmstörungen. Vor diesem Hintergrund wird im Workshop die eigene Haltung zu Stimme(n) im Unterricht erforscht und Möglichkeiten zur Erweiterung des stimmlichen Gesatltungsspektrums bzw. Habitus erprobt, um den Anforderungen im inklusiven Unterricht mit stimmlicher Vielfalt begegnen zu können.

Clara Luise Finke, Thomas Hoffmann, Philipp Nawka (Leipzig): „Zeig her deine Übung“ – eine Methoden-Werkstatt

Wir wollen uns gegenseitig Übungen demonstrieren, die entweder besonders gut funktionieren oder Diskussionspotential enthalten. Die Übungen werden von den Teilnehmer/-innen mit den anderen Teilnehmer/-innen durchgeführt und anschließend gemeinsam reflektiert. Dafür bitten wir die Teilnehmer/-innen, Übungen in einem Umfang von max. 10 Minuten aus dem Übungsfeld Stimme und Sprechen mitzubringen.

2. Projekttag

Am 13.11.2009 fand an der Universität Leipzig der zweite Projekttag Stimmliche und sprecherische Ausbildung von Lehramtsstudierenden an Hochschulen und Universitäten statt. Ziel der Veranstaltung war die Etablierung bzw. Sicherung des Faches Sprecherziehung in der Lehramtsausbildung, insbesondere unter den Bedingungen modularisierter Studiengänge:

  • Überarbeitung des gemeinsamen Standpunktes der ausbildenden, therapierenden und diagnostizierenden Berufsgruppen,
  • Beratung weiterer notwendiger Schritte,
  • Abstimmung der Aktivitäten.

Anzahl und Umfang der Arbeit erforderte eine Veränderung der Zuständigkeit. In seiner Sitzung vom 10.12.2010 beschloss der Vorstand des MDVS e. V. die Gründung einer Projektgruppe unter dem Dach des Verbandes. Mit der Leitung der Arbeitsgruppe wurde Dr. Siegrun Lemke beauftragt. Der Arbeitsgruppe gehören als weitere Mitglieder Prof. Lutz Christian Anders, Barbara Blumtritt, Dr. Stephanie Kurtenbach, Dr. Susanne Voigt-Zimmermann und Thomas Hoffmann an. Für Koordinierung, Beschlussfassung, Finanzierung zeichnet der MDVS-Vorstand verantwortlich, für Forschungszuarbeit im Auftrag der Projektgruppe Prof. Lutz Christian Anders, Prof. Ursula Hirschfeld und Prof. Baldur Neuber.