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Sprechen als Wissenschaft

Sprechwissenschaft

Die Sprechwissenschaft beschäftigt sich mit den verschiedensten Bereichen der mündlichen Kommunikation.

Phonetik/Phonologie. Die Phonetik und Phonologie als Lehre von den Lauten erforscht u.a. wie Laute in unterschiedlichen Sprachen gebildet werden, wie die beteiligten Sprechorgane funktionieren und welche kommunikativen Funktionen Betonung, Sprechmelodie oder Stimme zukommen. Dabei ergeben sich auch Fragen, wie Laute gemessen und künstlich erzeugt werden können (Spracherkennung und Sprachsynthese), wie Kriminaltäter*innen anhand stimmlicher Paramater überführt werden können (Forensische Phonetik) oder wie die Laute einer Fremdsprache am besten erlernt werden können (DaF, korrektive Phonetik).

Rhetorik. Die Rhetorik unterteilt sich in die Rede- und Gesprächsrhetorik. In der Rederhetorik wird u.a. Fragestellungen nachgegangen, wie eine optimal verständliche Präsentation aussehen sollte und welche Wirkungskriterien dafür entscheidend sind. Die Gesprächsrhetorik befasst sich mit unterschiedlichsten Gesprächstypen, wie Meetings und Besprechungen, Vorstellungsgesprächen oder auch Call-Center-Anrufen. Dabei geht es um die Frage, wie Gespräche effizient gestaltet und Konflikte gelöst werden können.

Sprechkunst. Die sprechkünstlerische Kommunikation befasst sich mit der sprecherischen Gestaltung und Interpretation literarischer Texte im Hinblick auf Wirkungs- und künstlerische Aspekte. Einsatzbereiche finden sich beim szenischen Arbeiten an Schauspielschulen und Theatern oder beim Hörbuchsprechen.

Klinische Sprechwissenschaft. Forschungsgegenstand der klinischen Sprechwissenschaft sind Störungen in der Stimmgebung sowie Sprach- und Sprechstörungen, deren Ursachen, Prävention und geeignete Therapiemethoden. Klinische Sprechwissenschaftler*innen arbeiten u.a. in der Aus- und Weiterbildung von Logopäd*innen sowie als niedergelassene Therapeut*innen oder in therapeutischen Zentren und Krankenhäusern.

 

Sprecherziehung

Sprecherziehung ist praktisches Stimm- und Sprechtraining. In Abgrenzung zur Logopädie, arbeitet die Sprecherziehung jedoch mit gesunden Stimmen. Dabei können u.a. folgende Ziele verfolgt werden:

  • Belastbarkeit der Stimme trainieren, z.B. für Lehrer*innen und sprechintensive Berufe
  • Training der Kraftstimme für ausdauerndes, lautes Sprechen, z.B. für Sportlehrer*innen
  • Texte lebendig und ausdrucksstark vorlesen, z.B. für Medienberufe
  • klare und verständliche Artikulation lernen, z.B. für starke Dialektsprecher*innen
  • akzentfreie Aussprache für Deutschlernende
  • strukturiertes freies Sprechen für verschiedenste Redesituationen

 

Studienmöglichkeiten in Mitteldeutschland

Halle: Ein-Fach-Bachelor, Ein-Fach-Master

JenaJena: Zwei-Fach-Bachelor: Ergänzungsfach